Google PageRank: Über 16 Jahre das Maß der Dinge für die Wertigkeit von Webseiten
Die Bezeichnung PageRank stammt von den beiden Google-Gründern Larry Page und Sergey Brin und aus dem Jahr 1997. Sie bezeichnete einen Algorithmus, mit dem Webseiten nach objektiven Kriterien bewertet werden sollen. Für PageRanks gab es nur ein einziges solches Kriterium und das waren die eingehenden Links, die auf die betreffende Webseite verweisen. Hier geht es also um Backlinks auf einen Webauftritt oder Teile davon.
Gemessen am Alter von Suchmaschinenoptimierung (SEO) und wissenschaftlichen Untersuchungen dazu ist der Begriff PageRank ein Greis, denn Page und Brin ließen sich ihn ein Jahr vor der Gründung von Google (1998) an der Stanford University patentieren.
Das Aus für den PageRank kam 2013 und 2016
Seit Dezember 2013 wurde der PageRank von Google nicht mehr aktualisiert und im Jahr 2016 offiziell abgeschafft. Dennoch war er im Lauf seines Daseins eine wichtige Grundlage für Webseiten-Optimierungen aller Art und für die Entwicklung neuer Algorithmen. Dies sind seit 1997 bis heute hunderte, wenn nicht tausende geworden, die wesentlich mehr über Qualität eines Webauftritts aussagen, als der PageRank das jemals konnte. Intern wird das Page Rank Modell allerdings noch weiter genutzt.
Gründe für das Abschalten des PageRank: Backlinks sind nicht alles
Mögliche Gründe für das Ende: Links bzw. Backlinks konnte man über lange Zeit im Internet kaufen und auch heute gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Backlinks zu generieren, die zum Beispiel eher aus Gefälligkeit, denn aus Überzeugung vergeben werden. Firmen, die Tochterunternehmen besitzen oder besonders enge Beziehungen zu bestimmten Kunden oder Lieferanten pflegen, arbeiten auf diese Weise und daran ist nichts illegal oder auszusetzen. Auch im Kleinen gibt es diese Praxis und warum sollte der örtliche Metzger nicht den Bäcker nebenan durch Backlinks loben? Oder der Baubetrieb X den Gerüstbauer Y und das Malergeschäft Z?
PageRank hat nichts mit Content zu tun
Das eigentliche Problem bei den PageRanks ist dies: Sie haben mit dem Content einer Webseite nichts zu tun. Sie sagen nichts über Absprungraten, Lesefreundlichkeit von Texten, User Experience (UX), Service-Charakter, Nutzen für den Betrachter, Mehrwert oder Vertrauen („Trust“) aus. Ebenfalls spielt keine Rolle, ob sich Webseitenbetreiber oder SEO-Agenturen Mühe mit Fotos, Grafiken, Videos, Tutorials oder vertonten Beiträgen gemacht haben.
Aktuelle Kriterien für stark rankende Webseiten
Die interne wie externe Verlinkungsstruktur einer Webseite ist zwar nach wie vor ein wichtiges Kriterium für das Ranking bei Google, aber bei weitem eben nicht mehr das einzige. Metriken (wie der PageRank Algorithmus eine war) mit unterschiedlichstem Zweck werden auch heute in SEO-Tools verwendet. Weitaus wichtiger sind jedoch längst hochwertige, möglichst einzigartige Inhalte, aktuelle Technik und der Nutzen für den User.
Dennoch sind einige Aspekte des PageRanks immer noch relevant, zum Beispiel
- Ankertext im Link
- Klick-Wahrscheinlichkeit
- Interne Verlinkungen
- Nofollow Kennzeichnungen für bestimmte Links, die Betreiber einer Webseite für nicht relevant bis schädlich halten.