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Negative SEO

Negative SEO verkehrt Maßnahmen für eine gute Optimierung in ihr Gegenteil um

Jede Suchmaschine, ganz gleich ob Google, Microsoft Bing, Yahoo oder andere, stellt für Webseitenbetreiber Richtlinien auf, die es vom Grundsatz her gut mit ihnen meinen. Bei Google heißen diese Richtlinien „Webmaster Guidelines“ und sie beschreiben, was ein Webmaster tun kann,

  • damit sein Auftritt gefunden wird (Crawling),
  • damit er erkannt und zugeordnet wird (Indexing)
  • damit das Nutzen und Handhaben der Seite so nutzerfreundlich wie möglich gemacht wird (Usability und User Experience / UX).

All das gehört in den großen Themenkomplex der Suchmaschinenoptimierung (SEO). Leider ist es so, dass wie im wahren Leben gut gemeinte Ratschläge in ihr Gegenteil verkehrt werden können, indem jemand exakt das Entgegengesetzte unternimmt. Diese Praxis bezeichnet der Begriff Negative SEO.

Gemeint sind damit grundsätzlich alle Praktiken, die gegen die Richtlinien eines Suchmaschinen-Anbieters verstoßen, mitunter werden diese Praktiken auch als „Black Hat SEO“ bezeichnet.

Negative SEO sind externe Manipulationen

 Einwand! Das kann mir nicht passieren, denn was ich am meinem Auftritt verändere und optimiere, habe ich doch selbst in der Hand bzw. die SEO-Agentur, die ich beauftragt habe!

Irrtum! Negative SEO bezeichnet fast immer Angriffe auf einen Webseitenauftritt, die von außen vorgenommen werden. Zum Beispiel durch Backlink-Building über Seiten, die mit den tatsächlichen Inhalten nichts zu tun haben, sondern Dinge bewerben, die unseriös, strafbar, schlüpfrig bis eklig sein können. Zum Beispiel Glücksspiel, illegale Waffen, Pornographie, Drogen.

Fiktives Beispiel: www.holzspielzeug-herne-wanne.de. Das etablierte familieneigene Fachgeschäft mit Manufaktur und Online-Shop wird plötzlich über Sucheingaben wie penis verlängerung, kredit ohne schufa, klappmesser, megabusen oder legal highs gefunden. Das kann zu einem rapiden Absinken im Ranking und sogar dahin führen, dass unser ehrbarer Fachhändler im Netz gar nicht mehr gefunden wird. Mit allen bitteren Konsequenzen.

Meistens trifft es Webseiten in einem starken Wettbewerb wie Online-Shops

Welche Seiten werden mit negativer SEO attackiert?

Negative SEO betrifft überwiegend Webseiten, die in einem starken Wettbewerb stehen, in dem hart um Kunden gekämpft wird, wie zum Beispiel bei Online-Shops. Das Motiv ist meistens, einem Mitbewerber massiv zu schaden oder ihn aus dem Markt zu drängen.

Selten bis nie kann übrigens zurückverfolgt werden, wer tatsächlich hinter einer negativen SEO-Kampagne steckt, denn auch hierfür gibt es längst Anbieter, die sich darauf verstehen, im Verborgenen zu agieren.

Die wichtigsten Techniken der Negative SEO 

3 Die Techniken, mit denen negative SEO versucht wird

Kann man dagegen also gar nichts tun?

Doch! Bevor wir dazu kommen, sind hier die 4 häufigsten Techniken, mit denen negative SEO arbeitet:

  1. Ein Angreifer hat den Webauftritt gekapert. Das ist die effektivste, aber auch aufwendigste Methode, um Schaden anzurichten. Hat ein Externer erst einmal alle Hebel in der Hand, kann eine Webseite im Nu aus allen Suchergebnissen und -maschinen verschwinden.
  2. Von außen werden Backlinks aus Blognetzwerken oder Linkfarmen platziert. Obendrein wird der unterstrichene Ankertext dermaßen überladen, dass Suchmaschinen-Algorithmen anspringen wie der berühmte Duracell-Hase. Folge: Abstrafungen durch Google.
    Zugleich wird die betroffene Webseite in eine zwielichtige Nachbarschaft („Bad Neighbourhood“) zu unseriösen Anbietern gerückt.
  3. Gezielter Linkabbau – Fake Link Removal. Unter Vortäuschung der Identität des Webseitenbetreibers wird bei Google & Co. versucht, wertvolle Backlinks entfernen zu lassen. Das ehemals gute Linkprofil wird systematisch zerstört.

Beispiel: holzspielzeug-herne-wanne.de hatte einen starken Backlink von der Kirchengemeinde, die sich im Gemeindebrief für eine Spende an den Kindergarten bedankt. Die Tageszeitung verlinkte ihren Bericht über den Generationswechsel im Unternehmen. Die WDR-Lokalzeit berichtete im Fernsehen mit einer Reportage über die Manufaktur.
Ganz explizit hatte der Angreifer im Namen von holzspielzeug-herne-wanne.de eine Anfrage mit der Bitte um Entfernung eingereicht. Nun sind die Backlinks verschwunden und zugleich die inhaltlich starke Offpage-Optimierung.

  1. Content Scraping/ Double Content Spam. Texte einer Webseite werden massenweise kopiert und woanders vervielfältigt. Das werten Algorithmen als Double Content, die Abstrafung durch Google fällt auf die Seite zurück, von der Content gestohlen wurde.

Negative SEO erkennen. Allgemeine Hinweise

Die Webseite stürzt im Ranking deutlich ab. Zunächst sollte man ausschließen können, dass dies auf eines der regelmäßigen Google Core Updates zurückzuführen ist.

Grundsätzlich empfiehlt es sich, laufend über Probleme mit der eigenen Webseite informiert zu sein. Hierzu sollten in der Google Search Console alle E-Mails aktiviert werden, die die Suchmaschine darauf hin automatisch mit aktuellen Infos bedient. In dieser Console erfahren Webmaster ebenfalls, ob sie von manuellen Abstrafungen (Penaltys) betroffen sind. Das funktioniert allerdings nicht bei automatisch durch Algorithmen generierte Penaltys.

Gegenmaßnahmen

Wurde die Webseite gehackt?

Dazu bietet Google unter „devolopers.google.com“ eine praktische Checkliste an. Tipp: Im Zweifelsfall die Seite umgehend offline schalten, alle Passwörter ändern und dann nach und nach wieder aufbauen.

Backlink Spamming.

Unnatürliche Backlink-Bildung erkennt die kostenfreie Google Search Console. Besser sind meistens jedoch kostenpflichtige Tools für den Backlink-Check (Ahrefs, Linkresearchtool, SEMrush, Majestic).

Disavow Tool von Google.

Webseitenbetreiber können bei Google anfragen und erreichen, dass bestimmte Backlinks entwertet bzw. für die Bewertung einer Seite nicht beachtet werden.

Fake Link Removal.

Hiergegen hilft, Abgänge bei den Backlinks im Auge zu behalten. Hierfür gibt es Tools, die auffällige Bewegungen erfassen und melden.

Content Scraping / Kopieren und Publizieren von Webseiten-Inhalten im großen Stil

  1. Es gibt kostenfreie Tools, die nach Eingabe der URL der eigenen Seite doppelten Content auf anderen Seiten identifizieren.
  2. Man kann alternativ in das Google Suchfeld eigene Textpassagen eingeben und dann schauen, wo sie erscheinen.

Das Problem bei beiden Verfahren: Von allein verschwindet der gestohlene Content nicht. Man kann Google kontaktieren oder die Betreiber jener Webseiten, auf denen man fündig geworden ist.

Die gute Nachricht: Auch negative SEO ist ein Prozess und wirkt nicht von jetzt auf gleich

Fazit

Webseitenbetreiber sollten alle Tools und Funktionen aktivieren, die ihnen ein automatisches Monitoring ermöglichen.

Die gute Nachricht: Der Aufbau einer starken und viel beachteten Webseite, die je nach Zweck auch noch überragend gut verkauft, braucht seine Zeit. Umgekehrt gilt das auch für Versuche, ihr mit negativer SEO zu schaden oder sie sogar zu zerstören. SEO wie negative SEO ist immer ein Prozess. Wer also seine Möglichkeiten nutzt, die eigene(n) Webseite(n) automatisiert im Blick zu behalten, muss sich wenig Sorgen machen, ernsthaft geschädigt zu werden.

Eine Empfehlung für professionelle SEO-Agenturen

Deutlich wurde: Negative SEO automatisiert zu erkennen ist weniger aufwendig, als entstandene Schäden zu beseitigen. Wenn nun Inhaber kleinerer und mittelgroßer Unternehmen einwenden, dafür beim besten Willen keine Zeit und kein Personal zu haben, so hat das gute Gründe.

Daher unsere Empfehlung: Holen Sie ein oder mehrere Angebote von SEO-Agenturen ein, die Ihren Auftritt im Web nicht nur nach aktuellsten Aspekten optimieren, sondern Sie auch wirksam vor negativer SEO schützen. Ebenso empfehlen wir, möglichst alle relevanten Aufgaben einer Agentur anzuvertrauen. Mitarbeiter, die sich mit Ihrer Webseite bereits auskennen, werden viel schneller merken, dass etwas nicht stimmt, als Ortsfremde.