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Black Hat SEO

Black Hat SEO: Suchmaschinenoptimierung, die mehr Schaden als Nutzen mit sich bringt

Der Begriff Black Hat wurde durch den gleichnamigen US-Spielfilm aus dem Jahr 2015 bekannt. In dem Action-Thriller geht es um einen Hacker, der den Behörden hilft, eine Cyber-Attacke auf ein chinesisches Atomkraftwerk aufzuklären und die Kriminellen zu fassen. Im Kontext der Suchmaschinenoptimierung bezeichnet der Begriff Black Hat Versuche, das Ranking einer Webseite mit Mitteln zu fördern, die gegen die Richtlinien von Google und anderen Anbietern von Suchmaschinen verstoßen. Vor 2015 war Black Hat bereits allen ein Begriff, die sich in der Hacker-Szene und deren Vokabular auskannten.

2. Die wichtigsten Black Hat-Methoden

Im Folgenden stellen wir ohne Anspruch auf Vollständigkeit die häufigsten Methoden vor, die mit Black Hat gemeint sind:

2.1 Cloaking – Der Täuschungsversuch unter den Black Hat-Methoden

Um das Ranking einer Webseite zu steigern, gibt es unter ein und derselben URL zwei Versionen des Webauftritts: Eine ist diejenige, die der User betrachtet, die zweite ist die Version, die nur der Suchmaschine angezeigt wird. Cloaking heißt übersetzt Verhüllung, was in diesem Fall die Black Hat-Methode sehr gut veranschaulicht.

Ein Beispiel: Anbieter von Legal Highs (synthetisch hergestellte Rauschmittel) liefern auf einer Webseite Informationen zu natürlich wirkenden Arzneien und tarnen dies als Ratgeber-Webseite. Tatsächlich gibt es auf der eigentlichen Webseite weder gesunde Kräuter, Blüten oder pflanzliche Extrakte zu kaufen, sondern nur künstlich hergestellte Substanzen, die oft die Grenzen legaler Produkte überschreiten und der Gesundheit schwer schaden können.

Der Begriff „Täuschungsversuch“ beschreibt sehr gut, was mit Cloaking im Kontext von Black Hat gemeint ist.

2.2 Doorway Pages / Brückenseiten – Die Umleitung für Suchmaschinen

Auch Gateway Pages oder auf Deutsch Brückenseiten genannt. Sie sind Zwischen-Webseiten, die – wenn sie gut gemacht sind – starken Content bieten, der auf bestimmte Keywords optimiert ist. Ziel von Doorway Pages ist es immer, User direkt auf die eigentliche Webseite zu leiten. Sie werden also nur für Suchmaschinen und nicht für „echte Besucher“ angelegt.

Besonders häufig finden man Brückenseiten auf dynamischen Webseiten. Das sind solche, bei denen sich der eigentliche Content sehr schnell ändert, je nach Thema täglich oder sogar stündlich. Dynamische Webseiten sind zum Beispiel Nachrichtenseiten, Online-Shops und Blogs mit häufig wechselnden Inhalten.

2.3 Keyword Stuffing – Viel hilft viel? Schon lange nicht mehr!

Stuffing bedeutet auf Deutsch „vollstopfen“. Im SEO-Kontext ist Keyword Stuffing das Vollstopfen von Webseiten und SEO Texten mit Keywords bzw. Suchbegriffen.

Je häufiger also das Keyword verwendet wird, desto höher landet eine Webseite im Ranking. Das war jedenfalls der Grundgedanke und damit es nicht so auffiel, setzten bestimmte Webseitenbetreiber sogar auf weißen Text auf weißem Grund, den Suchmaschinen registrierten, User aber nie zu sehen bekamen.

Das Keyword Stuffing ist eine Black Hat-Methode von vorgestern. Längst werten die Algorithmen der Suchmaschinen es als negative Technik und strafen solche Seiten konsequent ab (Google Penaltys). Beiträge mit ständig wiederholten Keywords wirken beim Lesen obendrein sehr aufdringlich.

2.4 Link Kauf – Die kostbare Währung in der SEO

Backlinks sind in der SEO eine kostbare Währung, denn sie verweisen von anderen Webseiten auf die eigene. Im allerbesten Fall sind sie Empfehlungen, die die Seriosität und Kompetenz des eigenen Angebots steigern. Was läge also näher, als Backlinks zu kaufen, um die eigene Webseite mittels Offpage-Optimierung im Ranking wie einen Drachen steigern zu lassen?

Tatsächlich gibt es einen florierenden Marktplatz für gekaufte Links. Manche Texter auf Bewertungsportalen oder in Blogs verdienen Geld damit, auf bestimmte Webseiten durch Verlinkungen gezielt hinzuweisen. Manche lehnen es sogar ab, überhaupt etwas zu texten, wenn sie für Links nicht extra bezahlt werden.

Solche künstlich-monetär generierten Links sagen im Grund genommen gar nichts über die Qualität des eigenen Angebots aus und daher ist Link Kauf eine Methode, die von Google konsequent abgestraft wird.

Das Gegenteil sind natürlich generierte Backlinks. Allerdings ist es schwer, sie zu bekommen und das trifft besonders auf Webseiten zu, die sich in Nischenthemen bei Produkten und Dienstleistungen bewegen. So ist der Link Kauf für viele Webseitenbetreiber oft die einzige Alternative, um eine Backlink-Struktur aufzubauen. Und vorsichtig gemacht, muss das Google und Co. nicht ins Auge fallen. Hier liegt die Betonung eindeutig auf „vorsichtig“.

Tipp: Wer gut vernetzt ist, hat immer Vorteile. Manchmal kann man Betreiber thematisch verwandter Webseiten darum bitten, auf die eigene Webseite hinzuweisen und im Gegenzug selbst einen Link zu setzen.

Beispiele:
Der Klempner-Meister verlinkt mit dem Sanitär-Fachhandel seiner Stadt und umgekehrt.
Der Restaurantbetreiber verlinkt auf den Winzerbetrieb XY, der wiederum auf seiner Seite auf Restaurant und Hotels verlinkt, die seinen Weubn auf der Karte haben.
Das erfordert Initiative, gelingt aber mühelos und wird sich mittel- bis langfristig lohnen; vor allem, wenn sich mit der Zeit noch andere Partner finden.

2.5 Versteckte Inhalte / Hidden Content:

Was wäre, wenn eine Keyword-Druckbetankung in Texten oder Verlinkungen für den User gar nicht sichtbar wäre, wohl aber für die Crawler der Suchmaschinen? Dann würden attraktive Keywords in Texten oder Quelltexten eine Webseite im Ranking nach oben schnellen lassen, obwohl diese mit dem eigentlichen Angebot nichts zu tun haben. Versteckte Inhalte haben also nur das eine Ziel, das eigene Ranking zu pushen. Das ist Black Hat SEO, die ganz früher einmal Erfolg brachte, heute aber längst von Algorithmen treffsicher erkannt wird und zu Penaltys führt.

Es gibt jedoch auch tolerierte Formen von Hidden Content, die man sogar recht häufig auf Webseiten findet.

Beispiel: Ein Online-Shop hat ein bestimmtes Modell seiner Gartentrampoline hinreichend erklärt, der Kaufinteressent verfügt über alle relevanten Informationen, um zu bestellen.
Allerdings hat der Händler zu seinem Trampolin noch eine schöne Story in der Hinterhand, die auf der Produktseite nichts zu suchen hat, die er dem Interessenten aber nicht vorenthalten möchte.

Hier gibt es einfache technische Möglichkeiten, versteckten Inhalt sichtbar zu machen. Zum Beispiel wird eine Bildunterschrift erst dann angezeigt, wenn die Maus über das Bild gezogen wird. Oder es gibt einen Button, mit dem man weitere Texte aus- und wieder einklappen kann.

2.6 Spinning / Article Spinning:

Wer keine Zeit hat, eigene Texte zu schreiben oder zu faul dazu ist, kann auf Spinning zurückgreifen. Hier geht es um das Umschreiben bereits vorhandener Texte mit dem Ziel, diese dem Inhalt nach in wesentlichen Punkten zu übernehmen, ein Plagiat jedoch zu vermeiden. Ebenso können Texte komplett neu erstellt werden.
Das kann manuell geschehen oder automatisiert. Hierfür gibt es etliche Software Programme, die aus hunderttausenden Vorgaben neue Texte formulieren oder Synonyme generieren.

Hierzu ein Beispiel aus dem Portal fussball.de, Fußball Kreisliga Dortmund. Der Betrachter sieht einen Spielbericht, der so auch in der Lokalzeitung stehen könnte. Dieser hier ist komplett automatisch generiert. Dazu benötigt das Tool unter anderem Angaben zu Spielverlauf, Torschützen, Roten Karten, Elfmetern, aber auch Infos zu Tabellenständen, Ergebnissen der letzten Spiele, zu den nächsten Spielen, persönliche Angaben zu Trainern und Spielern usw usw.. Je mehr Infos vorher eingegeben werden, desto komplexer kann so ein Bericht ausfallen.

Was bedeutet das für die Betreiber von Webseiten? Was verführerisch aussieht, wird sich am Ende nicht lohnen. Denn die Algorithmen von Google werden immer feinfühliger und wenn man weiß, wie hoch der US-Konzern Unique Content einschätzt, sollte man von automatisiertem Spinning die Finger lassen.

Allerdings wird man manchmal nicht umhinkommen, starken Content, den man woanders findet, für seine Zwecke zu nutzen und manuell zu verändern. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn komplexe Themen genial einfach erklärt werden.

Beim Umschreiben sollte man dem Urheber eines Textes mit Respekt begegnen. Eine gute Alternative zum Spinning ist daher das Zitieren relevanter Inhalte unter Nennung von Namen und/oder Medien. Das zeigt dem User auch: Hier macht sich jemand Mühe mit seiner Webseite, es wird nach wissenschaftlichen und journalistischen Kriterien gearbeitet.

3. Fazit zu Black Hat SEO:

Methoden, die hier vorgestellt wurden, sind in vielen Fällen veraltet. Erfolge im Ranking sind meist von sehr kurzer Dauer und falls Google und Co. Black Hat entdecken und abstrafen, ist der Schaden immer größer als der Nutzen.

Festzuhalten bleibt: Es ist hilfreich, Black Hat-Methoden zu kennen und damit zu verhindern, dass man sie anwendet, ohne sich dessen vielleicht bewusst zu sein. Als strategisches Mittel zur Webseitenoptimierung sollte man sie keinesfalls verwenden. Die wenigen Ausnahmen haben wir in diesem Beitrag ausdrücklich als Ausnahmen beschrieben.